Wir bauen uns einen Warmachine-Demotisch
(Gastbeitrag aus der Community)
Schon seit Jahren ist es immer wieder ein Thema:
-wie führt man am besten neue Spieler an das Spiel heran?
-wie sollte ein gutes Demospiel aussehen?
-wie lang sollte es sein?
-wie sollte das Gelände aussehen?
-wie hält man das ganze möglichst kurz und unkompliziert?
-wie vermittelt man aber gleichzeitig die Kernmechaniken des Spiels?
Auch ich habe mir immer wieder Gedanken zu dem Thema gemacht. Die einzig halbwegs funktionale Lösung war für mich bisher, mit einem Interessenten eine vollständige Partie Brawlmachine auf dem mittlerweile in unserem System bewährten 2.5D Gelände (eine 2D Zone, ergänzt durch ein entfernbares 3D Element) auf selbigem zu spielen.
Allerdings kann dies schnell vollkommen überwältigend für die interessierte Person sein. Im Zuge eines vollen Spiels und mehrerer Runden kommen so viele verschiedene Regeln und Möglichkeiten zum Tragen, dass es den Meisten schnell zu viel wird und sie von der Komplexität des ganzen abgeschreckt werden. Dabei liegt der Reiz und die Langzeitmotivation von Warmachine eben gerade in den vielen Möglichkeiten, welche auf ein grundlegend einfaches und einleuchtendes Grundgerüst aufbauen. Frei nach dem Motto “Easy to Learn, hard to Master“. Vor dem Easy to Learn kommt aber eben erst einmal immer der Schritt, wo überhaupt das Interesse an dem System geweckt werden muss – und das ist der Punkt, an dem man ansetzen muss.
Sei es nun auf Messen, kulturellen Veranstaltungen, dem örtlichen Spieleladen oder dem Hobbyclub, ein Demospiel muss schnell Interesse wecken, welches dann hoffentlich erhalten werden kann.
Vor einigen Tagen hat dann Jamie Perkins, Mitgründer von Steamforged Games, in der offiziellen Warmachine Gruppe auf Facebook ausführlich beschrieben, wie Steamforged selbst die Demos für dieses Tabletop auf Messen durchführt. Das Konzept war sehr interessant, da es auf das Minimum heruntergebrochen war, schnell durchführbar sowie auf eine große Menge an Personen anwendbar.
Unter anderem beinhaltete dieses Konzept, auf einem sehr kleinen Spielfeld nur einen einzigen Zug pro Seite zu spielen, viele Nischenregeln außen vor zu lassen und sich auf die Kernmechaniken zu konzentrieren. Aufstellung etc. wurde einfach weggelassen und quasi direkt in einem laufenden Zug eingesetzt, der Demonehmer wird also direkt in die Action katapultiert.
Dieses Konzept gefiel mir und mir kam in den folgenden Tagen auf Basis dieser Idee ein eigenes Konzept in den Sinn, welches ich nun entwickeln und dann bei diversen Gelegenheiten (wie bereits oben erwähnt, Spieleladen, Cons etc.) einsetzen möchte.
Die Protagonisten waren schnell gefunden – Cygnar als Posterboys des Settings musste natürlich mit von der Partie sein. Naheliegend wäre jetzt gewesen, die 2-Spieler Starterbox Cygnar vs. Khador herzunehmen. Allerdings finde ich dieses Match-Up maximal ungünstig und frustrierend für die Khadorseite. In unserem Podcast “Steamtroll Radio“ habe ich mich ausführlich dazu geäußert. Khador war also raus. Außerdem wären richtige Bösewichte als Gegner cooler. Wie wäre es mit Cryx? Ja, schon besser, dann müsste ich mir aber eine nicht zu verachtende Anzahl an Modellen für 2 Factions kaufen, an denen ich sonst keinerlei Interesse habe. Mh, gratis Modelle wären schon richtig gut…
Passenderweise gab es den ersten Monat des neuen Myminifactory Tribes von Steamforged gratis und in diesem enthalten ist der vollständige Cephalyx Kader als STL Datei. Perfekt!
Cygnar gegen Cephalyx also. Mh, ein bisschen Bauchschmerzen habe ich bei der Cygnar Auswahl aus der Starterbox trotzdem. Gerade Caines Feat in Verbindung mit der Black 13 ist schon extrem stark – eigentlich ist das nichts, was ich einem Anfänger vorsetzen möchte und es ist schon auch nicht unwahrscheinlich, dass einige interessierte Leute auch den Cephalyx Kader spielen wollen werden.
Diese Gedanken schwirrten so einige Tage in meinem Kopf herum.
Unterdessen spielte ich eine Partie Warmachine über den Online Simulator mit einem guten Bekannten, welcher sich gerade frisch die neue Gravedigger Fraktion zugelegt hatte. Wie das so ist, haben wir uns sowohl während des Spiels, als auch danach noch ein wenig unterhalten, unter anderem natürlich darüber, wie er die neue Fraktion wahrnimmt usw.
Dabei kamen wir auf Captain Cynthia “Cyn“ Rosko zu sprechen, eine der neuen Warcasterinnen für die Gravedigger. Ich erwähnte, wie cool ich das Modell finde und das ich total in den Charakter investiert bin, weil ich schon vor Jahren den Roman “Mark of Caine“ gelesen hatte, in welchem sie als Tochter von Caine eingeführt wird. Mein Gegenüber findet sie auch cool, unterm Strich macht sie auf dem Spieltisch aber wahrscheinlich das selbe wie ihr Vater nur etwas schlechter. Fazit: Sie ist ein sehr fairer Warcaster.
In diesem Moment ging mir ein Licht auf.
Cyn ist absolut perfekt für solche Einsteigerspiele.
Sie hat ein optisch sehr cooles Modell. Sie hat interessante Regeln, die jedoch recht leicht zu verstehen sind. Ihre vermutlich stärkste Regel gegen Untote käme in dem Match gegen Cephalyx nicht zum tragen. Außerdem bringt sie mit dem Roman und der derzeit erscheinenden Geschichte, zu ihrer Rettung durch ihren Vater aus den Klauen von Cryx einen Haufen Hintergrund mit, in den interessierte sich direkt verbeißen können. Papas Haustier-Jack “Deuce“ darf auch mit, weil der mit ihrem “Gunmage“ Stichwort synergiert.
Sehr schön! Über die weitere Zusammensetzung der Gravedigger Seite werde ich mir noch in naher Zukunft Gedanken machen, aber ich kann schon mal verraten, dass die Black 13 nicht mit darf ;D.
Konzept: Check.
Protagonisten: Check.
Fehlt noch ein Setting, bzw. eine Story und daraus folgernd dann eben auch das Design für die Platte. Denn so viel stand für mich fest. Eine Old-School gebaute, schöne Platte sollte es werden, ganz ohne 2D Lappen. Nicht komplett unfunktional für Warmachine aber auch nicht komplett auf Turnier-Funktionalität getrimmt. Der Fokus soll ganz klar auf der Thematik und der Optik liegen.
Auch hier kam mir wieder eine erleuchtende Inspiration, dieses Mal in Form vom frisch erschienenen, offiziellen Warmachine-Gelände des Minenbetriebes, auch hier wieder in Form von STL Dateien von Steamforged.
Cephalyx leben in unterirdischen Komplexen, welche Ameisenhügeln nicht ganz unähnlich sind. Daher kam es bereits häufiger vor, dass irgendwelche Fraktionen in den Iron Kingdoms, egal welche, beim Bau von Tunneln oder eben Minen, quasi aus Versehen, auf einen Cephalyx-Hive gestoßen ist. Was diese natürlich wiederum gar nicht witzig fanden.
Was wäre also, wenn Cygnar in einem Minenbetrieb beim Erweitern der Minenschächte auch zufällig einen solchen Hive angebohrt hätte? Ein nicht unwahrscheinliches Szenario. Darauf hin würden zweifellos die Cephalyx ausschwärmen, den Betrieb entvölkern, sowie sämtliche dabei gefangen genommenen Cygnaren für ihre Bio-Experimente nutzen.
Da plötzlich sämtliche Kommunikation der Mine ausbleibt, schickt die Obrigkeit nach einiger Zeit eine kleine Truppe Gravedigger, angeführt von Cyn, um die Sache zu untersuchen. Die Truppe findet die Anlage gespenstisch verlassen vor. Beim Erkunden des Geländes stoßen Sie jedoch auf einige Cephalyx, die aus ihren ganz eigenen mysteriösen Gründen gerade an der Oberfläche umherstreifen.
Und hier setzt die Action ein und der/die Demowillige oder die Demowilligen übernehmen die Kontrolle über eine der beiden Seiten.
Wenn das nicht mitreißend klingt!
Wir brauchen also einen Demotisch, welcher eine vor kurzem verlassene Minenanlage darstellt. An diesem Punkt war auch die Idee zu diesem Blog geboren, um den Bau des selbigen zu dokumentieren und die Community an dem Projekt teil haben zu lassen.
In Teil zwei werde ich euch dann meine erste Skizze des Tisches, sowie die ersten gedruckten Geländeteile zeigen und euch meine Gedanken dazu erläutern.
Behaltet also diese Seite im Auge, um auch den nächsten Teil nicht zu verpassen!
Euer Candy.Trash